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Konsumorientierung, Konkurrenzdenken und individuelle Orientierungen sind bei Jugendlichen häufig sehr ausgeprägt. Dagegen werden andere Fähigkeiten wie Zuhören, Toleranz , Helfen und sich helfen lassen, gemeinsames Planen, Verantwortung übernehmen, Entscheiden und Handeln im Team nur selten geübt. |
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Das soziale
Lernen zu fördern, gehört zu den Zielen unserer
Fahrten. Daher treffen die Teilnehmnden möglichst viele
Entscheidungen gemeinsam. Sie planen während der Fahrt
Einkauf und Essen, organisieren Kochen und Spülen, suchen
mit Hilfe der Karte die Wegstrecke aus und sind auch
verantwortlich für die mitgeführten Materialien.
Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe gehören dabei
zum Lernprozess. Aufgabe der Teamer*innen ist es, die
Entwicklungen in der Gruppe genau zu beobachten und wenn
nötig, in Kleingruppen- oder Gruppenreflexionen oder
Einzelgesprächen die ablaufenden Prozesse transparent zu
machen, und persönliche Lernerfahrungen zu ermöglichen. Bei der Freizeit "Wandern auf dem Jakobsweg" wurde durch die Antwort einer Teilnehmerin auf eine Reflexionsfrage deutlich, dass die Integration verschiedener jugendlicher Mileus ein weiteres Ziel dieser Freizeit ist: "Viele Jugendliche, vor allem aus problematischen Verhältnissen können ein Gruppengefühl erfahren, was sie so nicht kennen. Warum ich ausgerechnet Jugendliche aus Problemverhältnissen als Beispiel nenne? Ganz einfach, weil diese Personen gar kein Gruppengefühl mehr kennen. Selbst in ihren Cliquen, ihrem Freundeskreis geht es nur darum, andere auch Freunde, runterzumachen, schlecht darzustellen, um selbst besser da zustehen. Sie sagen zwar, das ist nicht ernst gemeint, aber im Innersten verletzt es doch noch." und "Ich persönlich nehme viele neue Erfahrungen mit. Dinge, die ich so zu Hause nie erfahren hätte können. In der Gruppe gibt es viele, auch sehr große Unterschiede. Ob soziale, Freundeskreis, Umgangston oder Verhalten oder in der Schulbildung. Das ist jetzt unter keinen Umständen negativ aufzufassen. Ich mag die Gruppe und die Leute mit allen ihren Ecken und Kanten. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass, wenn wir z.B. von unseren Schulen erzählen große Unterschiede herrschen. Ich hätte nicht erwartet, dass die Unterschiede in unserer Region in Sachen Sprache, Umgangston und Verhalten untereinander noch so groß sind. Auch hat mich erschreckt, dass sie einige deutsche Wörter, wie Desinfektionsmittel, nicht mehr aussprechen können." |
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Neben der Eröffnung neuer Lernerfahrungen und das Heranführen der Teilnehmer*innen an ihre individuellen Grenzen möchten wir durch unser zweiwöchiges Leben in der Natur auch für die transzendente Dimension sensibel machen. Das intensive Naturerleben ermöglicht die Frage nach dem was hinter den sichtbaren Erscheinungen ist, stellt die Frage nach dem Menschen und seinem Sinn. So bieten wir den Teilnehmer*innen, wenn möglich die Teilnahme an Gottesdiensten an und laden, je nachdem wo wir gerade sind, auch zu Kirchenbesichtigungen ein. |
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